Meisterhäuser
In der Nähe des Bauhauses (Ebertallee 65–71, 51° 50′ 36″ N, 12° 13′ 14″ O) baute Walter Gropius die Meisterhäuser als Unterkunft für die Meister des Bauhauses. Es waren gleichzeitig Musterhäuser für modernes Wohnen. Bauherr war die Stadt Dessau, die Bauhausmeister wohnten zur Miete.
Von Ost nach West waren es das Einzelhaus Gropius, sowie jeweils die Doppelhäuser Moholy-Nagy/Feininger (unten links), Muche/Schlemmer (unten Mitte) und Klee/Kandinsky (unten rechts). Die drei Doppelhäuser wiesen identische Grundrisse auf, wobei die eine Hälfte jeweils fast das um 90 Grad gedrehte Spiegelbild der anderen war.
Kennzeichnend für die Architektur der Häuser sind die kubische Form mit Flachdach, große, einfarbige Flächen und große Fenster, die eine Verbindung von Innen und Außen herstellen. Diese Verbindung wird auch durch die großen Terrassen und Balkone sowie die zahlreichen Türen thematisiert: Von nahezu jedem Raum aus ist es möglich, durch eine Tür nach draußen zu treten.
Die Meisterhäuser von Gropius und Moholy-Nagy wurden durch ein Bombardement 1945 vernichtet. In den 1950er Jahren wurde auf den Fundamenten des zerstörten Hauses Gropius ein Wohnhaus in traditioneller Satteldach-Bauweise errichtet. Die zerbombte Haushälfte von Moholy-Nagy wurde abgetragen und eine Freifläche geschaffen, sodass das Haus Feininger allein steht (gegenwärtig wird es vom Kurt-Weill-Zentrum genutzt).
Die noch bestehenden Häuser wurden nach 1990 z. T. mit privaten Mitteln aufwändig restauriert. Dabei wurde auch versucht, die ursprüngliche farbliche Gestaltung der Innenräume, die auf die Farbenlehre des Bauhauses zurückging, wiederherzustellen. Da die farbliche Gestaltung des Innenraums auch vom jeweiligen Bewohner abhing, findet man in den Räumen heute beispielhafte Farbgebungen, die jeweils nur den Zustand eines Raumes zu einer bestimmten Zeit wiederzugeben versuchen.
Derzeit wird diskutiert, ob die Häuser Gropius und Moholy-Nagy rekonstruiert werden sollen,[3] oder ob an deren Stelle eine neue, moderne Architektur entstehen soll.[4]
Eine in der Nachbarschaft zur Meisterhaussiedlung von Ludwig Mies van der Rohe erbaute Trinkhalle wurde in den 1970er Jahren abgebrochen.
Quelle: Wikipedia
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