Montag, 20. Februar 2012

Entwurfskonzept_ Designhaus / Bauhausvilla_275

Entwurfskonzept des Architekten Team 2P-raum® _ Designhaus / Bauhausvilla_275

  • Wohnfläche 275m²
  • mögliche Wohn-Nutzfläche 410m²
  • Baustil Cubisch/Bauhaus
  • Typ Wohnhaus
  • Baukosten ab ca. 1.900€ / m²
  • Energieverbrauch <60 KWh/(m²a)
  • Ökologie Stand 2012


Das Designhaus_275 ist ein Entwurfskonzept des Architekten Team 2P-raum® und spiegelt den aktuellen, vergangenen und sicher auch in gewisser Weise zukünftigen Stil der Bauhaus-Architektur wieder.

Wir können Ihnen dieses Designhaus zusammen mit unserem Kooperationspartner Lehner Haus GmbH ab ca. 1.900€/m² als ökologisches Effizienzhaus anbieten und komplett schlüsselfertig, samt modernster Technik und hochwertiger Innenausstattung ausführen. Eine starke Partnerschaft setzt auf Kreativität, Design und jahrzehntelanger Bauerfahrung. Festpreisgarantie, feste Termine, 40 Jahre Konstruktionsgarantie und individuelle Bauausführung nach Bauherrenwunsch runden das Gesamtpaket hervorragend ab.



Elegant, schlicht, modern und extravagant in einem. Kaum ein anderer Baustil, als der des Bauhauses, ist im Wohnhausbau gefragter den je. Und klar es hat seine Gründe, Walter Gropius Begründer und Direktor des ersten Bauhauses 1919 in Weimar, verfasste in seinen Grundsätzen:

"Ein Ding ist bestimmt durch sein Wesen. Um es so zu gestalten, dass es richtig funktioniert - ein Gefäß, ein Stuhl, ein Haus -, muss sein Wesen zuerst erforscht werden; denn es soll seinem Zweck vollendet dienen, das heißt, seine Funktion praktisch erfüllen, haltbar, billig und schön sein."

>Exposé bei Immonet.de - hier erfahren Sie näheres | zum Exposé |

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Sonntag, 19. Februar 2012

Bauhaus Meisterhäuser

 Meisterhäuser 




Deutsche Sonderbriefmarke (2004)
In der Nähe des Bauhauses (Ebertallee 65–71, 51° 50′ 36″ N, 12° 13′ 14″ O) baute Walter Gropius die Meisterhäuser als Unterkunft für die Meister des Bauhauses. Es waren gleichzeitig Musterhäuser für modernes Wohnen. Bauherr war die Stadt Dessau, die Bauhausmeister wohnten zur Miete.

Von Ost nach West waren es das Einzelhaus Gropius, sowie jeweils die Doppelhäuser Moholy-Nagy/Feininger (unten links), Muche/Schlemmer (unten Mitte) und Klee/Kandinsky (unten rechts). Die drei Doppelhäuser wiesen identische Grundrisse auf, wobei die eine Hälfte jeweils fast das um 90 Grad gedrehte Spiegelbild der anderen war.

Kennzeichnend für die Architektur der Häuser sind die kubische Form mit Flachdach, große, einfarbige Flächen und große Fenster, die eine Verbindung von Innen und Außen herstellen. Diese Verbindung wird auch durch die großen Terrassen und Balkone sowie die zahlreichen Türen thematisiert: Von nahezu jedem Raum aus ist es möglich, durch eine Tür nach draußen zu treten.

Die Meisterhäuser von Gropius und Moholy-Nagy wurden durch ein Bombardement 1945 vernichtet. In den 1950er Jahren wurde auf den Fundamenten des zerstörten Hauses Gropius ein Wohnhaus in traditioneller Satteldach-Bauweise errichtet. Die zerbombte Haushälfte von Moholy-Nagy wurde abgetragen und eine Freifläche geschaffen, sodass das Haus Feininger allein steht (gegenwärtig wird es vom Kurt-Weill-Zentrum genutzt).

Die noch bestehenden Häuser wurden nach 1990 z. T. mit privaten Mitteln aufwändig restauriert. Dabei wurde auch versucht, die ursprüngliche farbliche Gestaltung der Innenräume, die auf die Farbenlehre des Bauhauses zurückging, wiederherzustellen. Da die farbliche Gestaltung des Innenraums auch vom jeweiligen Bewohner abhing, findet man in den Räumen heute beispielhafte Farbgebungen, die jeweils nur den Zustand eines Raumes zu einer bestimmten Zeit wiederzugeben versuchen.

Derzeit wird diskutiert, ob die Häuser Gropius und Moholy-Nagy rekonstruiert werden sollen,[3] oder ob an deren Stelle eine neue, moderne Architektur entstehen soll.[4]
Eine in der Nachbarschaft zur Meisterhaussiedlung von Ludwig Mies van der Rohe erbaute Trinkhalle wurde in den 1970er Jahren abgebrochen.

Quelle: Wikipedia

Farnsworth House - Ludwig Mies van der Rohe

Farnsworth House


Farnsworth House im Februar 1971

Farnsworth House

Farnsworth House im Jahr 2008
Das Farnsworth House ist ein Landhaus südlich der Stadt Plano in Illinois aus den Jahren 1950/51.

 

Geschichte 

1945 erhielt Ludwig Mies van der Rohe von Dr. Edith Farnsworth, einer wohlhabenden Chicagoer Ärztin, den Auftrag ein Wochenendhaus zu entwerfen, in das sie sich zur Erholung und die Ausübung ihrer Hobbys zurückziehen kann.
Mies van der Rohe betrieb einen enormen Planungsaufwand und brauchte für diesen Bau allein innerhalb von drei Jahren Tausende von Stunden.
Erstellt wurde das Gebäude in den Jahren 1950/51 und ist heute ein bekanntes Bauwerk der modernen Architektur.
Edith Farnsworth war nicht besonders angetan von dem Purismus ihres Hauses, das sie viel Geld kostete und äußerte sich dem Architekten gegenüber folgendermaßen:
Ich wollte etwas „Bedeutungsvolles“ haben, und alles was ich bekam, war diese glatte, oberflächliche Sophisterei. 
1972 wurde das Gebäude von Edith Farnsworth verkauft und nach der Restauration durch einen Enkel Mies van der Rohes öffentlich zugänglich. Heute befindet es sich nach einer Versteigerung, bei der es einen Erlös von 7,5 Mio. Dollar eingebracht hat, im Besitz des National Trust for Historic Preservation.

 

Beschreibung 

Das Gebäude ist etwa 1,5 m vom Erdboden abgehoben, wohl nicht zuletzt, um dem Hochwasser des nahen Fox River gerecht zu werden. Ebenso gut lässt sich die Anhebung als volumetrische Umkehrung eines klassischen Sockels interpretieren. Neben einem Wohnraum besteht das Farnsworth House aus einer Loggia und einer etwas tiefer gelegenen Terrasse. Treppen mit relativ wenig Steigung verbinden die einzelnen Ebenen miteinander.
Der Innenraum ist etwa 140 m² groß und bis auf einen in der Mitte gelegenen Block mit den benötigten Installationen wie Küchenzeile, Bad, usw. frei von Konstruktion und Trennwänden. Lediglich eine Wand dieser Box ist zur Führung notwendiger Installationsleitungen zur Decke geführt.
Die Außenwände sind vollkommen aus Glas und ermöglichen in jeder Situation einen direkten Bezug zur Natur, als Sichtschutz sind lediglich leichte Vorhänge aus Seide vorgesehen. Obwohl keine Klimaanlage vorgesehen war, hat das Haus nur zwei kleine, hochgelegene Fenster. Außerdem gibt es nur eine einzige Tür, die nach außen führt.

 

Architektur 

Das Farnsworth House besteht laut Mies van der Rohe aus „praktisch nichts“. Die in der Hauptsache wirkenden Elemente sind die Horizontalen, was sowohl durch deren massive Ausführung als auch die eingerückten Stahlstützen verdeutlicht wird. Außerdem unterstützen die transparent gehaltenen vertikalen Flächen beim Betrachter den Eindruck des Schwebens, denn das Haus ist aus Gründen des Hochwasserschutzes auf Trägern 1,2 Meter über den Erdboden angelegt.
Das Farnsworth House ist ein Einraumhaus, liegt auf einem 3,9 Hektar großen Wiesengrundstück und nimmt mit Eingang eine Grundfläche von 8,85 auf 23,45 Metern ein.
Die Decken bestehen aus Stahlrahmen die zusammen mit den Stahlstützen (Doppel-T-Träger), die selbsttragende Stahlskelettkonstruktion bilden. Gefüllt sind die Rahmen mit Betonplatten. Die Fassade aus großflächigen Glasscheiben ist mit Winkeln an den tragenden außenliegenden Stützen befestigt.
Insgesamt betrachtet drückt sich in der reduzierten einfachen Gestaltung der von Mies van der Rohes geprägte Grundsatz less is more („weniger ist mehr“) aus. Mies van der Rohe war der Ansicht, dass bei der Architektur alles Nicht-Wesentliche weggelassen werden müsse und er selbst sagte:

Dieses Haus ist sehr viel wichtiger als Größe oder Kosten es ahnen lassen. Es ist ein Prototyp für alle Glasbauten.

Quelle: Wikipedia

Villa Tugendhat - Ludwig Mies van der Rohe

Villa Tugendhat


Villa Tugendhat, Frontansicht

Villa Tugendhat, Straßenseite

Die Villa Tugendhat ist ein 1929/30 in Brünn (Tschechien) nach Plänen des Architekten Ludwig Mies van der Rohe für das Unternehmer-Ehepaar Fritz und Grete Tugendhat errichtetes Wohnhaus. Das mit Abstand berühmteste moderne Gebäude Brünns entstand gleichzeitig mit Mies' Barcelona-Pavillon. Das Haus gilt als einer der bedeutendsten Bauten Mies van der Rohes in Europa und als Meilenstein der modernen Architektur. Es reiht sich in der Bedeutung neben die „Kronjuwelen“ Le Corbusiers mit der Villa Savoye und Frank Lloyd Wrights Haus Robie und dem Haus Schminke von Hans Scharoun ein.

 

Topographie 

Die Villa liegt quer zu einem Hang auf dem Schwarzfeld (?erná pole) im Norden von Brünn (Adresse: ?ernopolní Nr. 45). Zur Straße hin zeigt sich das Haus als unspektakulärer, eingeschossiger Pavillon, während es sich zur steil abfallenden Gartenseite mit einer riesigen Fensterfront präsentiert. Zwei Elemente dieser Front lassen sich voll versenken. Das 2.000 m² umfassende Grundstück bietet durch die Hanglage und die talwärtige Ausrichtung des Gebäudes nach Süden einen panoramahaften Ausblick auf die Brünner Altstadt. Durch das Anlegen von seitlichen Hofflächen, die aus dem Hang geschnitten wurden, gelang es Mies, das Haus zu rahmen und fest am Berg zu verankern. Die Terrassenlandschaften dramatisieren dabei den natürlichen Abhang architektonisch.

Die weiten Terrassen im oberen Geschoss, die Auskragungen des Daches und die vorgezogene Treppe zum Garten scheinen das langgestreckte Haus förmlich in die Landschaft hineinstoßen zu lassen. Im Wohnbereich des Untergeschosses öffnet sich der Raum über großflächige, über die Ecke verglaste Außenwände nach Süden und Osten. Der erhöhte Standpunkt bedingt dabei eine rahmende Fokussierung des Blickfeldes, verstärkt durch die Rahmenelemente der raumhohen Glasscheiben und die jeweils flankierenden Stützen, wodurch eine Distanzierung des Gebäudes vom Landschaftsbild erreicht wird. Das vor den Fensterflächen verlaufende Geländer war im ursprünglichen Plan nicht vorgesehen, wurde aber noch in den 30er Jahren hinzugefügt. Die indirekte Anbindung an den Garten erfolgt sukzessive über eine dem Essbereich vorgelagerte Terrasse mit Garten-Treppenanlage.

 

Komposition, Grundriss und Funktion


Villa Tugendhat, Eingang zur Ersten Etage links (Familienräume). Rechts führt eine Treppe hinunter zum Erdgeschoss.

Der Hangbau wurde als dreigeschossige Stahlskelettkonstruktion (ein damaliges Novum im Wohnungsbau) geplant. Durch die Raumkomposition von unverbundenen, rechtwinkligen Mauerscheiben und einem davon freigelösten Tragsystem konnte der Bauherr seine Raumbezüge und Funktionen (zumindest im Rahmen der vorgegebenen Stützenstellung) selbst festlegen. Der offene Grundriss ermöglichte dabei einen freien Raumfluss und ähnelt dabei dem im gleichen Jahr entworfenen Barcelona-Pavillon. Konstruktion und Wand wurden dabei strikt voneinander getrennt und sollten einen „frei“ einteilbaren Grundriss ermöglichen, wenngleich das Raumprogramm mit dem Wartefoyer für Besucher, der Abgrenzung der Wirtschaftsräume wie auch dem Trakt für die Bediensteten formal einen Zustand der großbürgerlichen Ideale und Umgangsformen des 19. Jahrhunderts darstellt.

Der Baukörper trennt private und eher öffentliche Wohnbereiche durch unterschiedliche Raumausbildungen wie auch durch die geschossweise Anordnung in Etagen. Die Schlafräume sowie die Bäder ordnen sich im oberen Eingangs-Geschoss an. Mit einer zellenartigen, geschlossenen Struktur sind diese Räume Rückzugsorte für die Hausbewohner und schließen sich zum Eingangsbereich, der durch die starke Hanglage ebenfalls im Obergeschoss liegt, ab. Über eine Wendeltreppe auf der Zugangsebene gelangt man in den Hauptraum, einen großen, offenen Wohnbereich (zusammen mit Wintergarten eine Fläche von rund 280 Quadratmetern), der sich zu zwei Seiten durch raumhohe Glasscheiben komplett zum Außenraum hin öffnet, etwa 2/3 des Untergeschosses ausfüllt und nur durch eine Glastür gegen Zugluft und Geräusche von oben abgeschirmt wird. Der Wohnraum, dessen Dimensionen von keiner Stelle des Raumes vollständig erfassbar sind, ist als großes, offenes, frei fließendes Areal angelegt, das auf drei Seiten bis zur Decke von Glas eingefasst und in vier oder fünf verschiedene, kleinere Raumflächen durch Andeutung eines Wandschirmes, Vorhänge oder ein freistehendes Schrankelement (dem heutigen Raumteiler) unterteilt ist. Der Essbereich, der Arbeitsbereich, die Sitznischen und der Wohnbereich definieren sich lediglich durch die frei im Raum stehenden Elemente (Raum-im-Raum-Effekt).

Die großzügige Verglasung integriert dabei den Außenraum mit seinen Bäumen und Rasenflächen zu einer Art landschaftlichen Tapete, die hier als visuelle Begrenzung des Innenraumes wahrgenommen wird. Beim Versenken der fast fünf Meter langen Glaselemente kommt es dann zu einer vollständigen Verschmelzung von Innen- und Außenbereich. Aus diesem Grunde verwendete Mies im Innenbereich nur blasse und gedämpfte Farbtöne (Marmor, Holz, Seide, Leder) bzw. Weiß und Schwarz mit ihren verschiedenen Nuancen, um den sich ständig wandelnden Farben der Natur entgegenzuarbeiten.

 

Materialien, Details und Möblierung 

Die Villa bekommt ihren besonderen Ausdruck durch ihre auffälligen Materialien und kleinen Details im Inneren, durch das Zusammenspiel der verschieden aufgeladenen, edlen Materialien mit den kostbaren Holzfurnieren. Mies verwendete (wie beim Barcelona-Pavillon) kreuzförmige, in weiten Abständen angeordnete Chromstahlstützen, die das konstruktive System bilden, und freistehende Wände aus kostbarem goldenen und weißen Onyxmarmor. Das Herzstück des Hauses ist die Onyx-Wand im offenen Wohnbereich. Hierbei handelt es sich um den so genannten unechten Onyx, ein aragonitisches Sediment, das für die Tugendhats in Steinbrüchen Marokkos abgebaut wurde. Die Farbigkeit geht von milchig-weiß geädert über orange bis orange-rot. Diese Art von Marmor ist durchscheinend und schillert beim Auftreffen der Sonnenstrahlen in unterschiedlichen Farbnuancen. Palisander, ein seltenes, dunkles, rötliches tropisches Hartholz wurde für die raumhohen Türen im Eingangsbereich des Obergeschosses verwendet. Das Furnier der halbrunden Schirm-Verkleidung des Essbereiches wurde aus Makassar, auch Ebenholz genannt, gefertigt. Dieses harte, schwere Tropenholz weist mit der hellbraunen, leicht rötlichen Farbe und der schwarzen Äderung eine sehr ungewöhnliche Struktur auf. Das am meisten verwendete Material in der Villa ist der Travertin, den Mies für Fußböden, Treppen und Fensterbänke einsetzte. Die Vorhänge sind aus schwarzer und beigefarbener Schantungseide. Die Fußböden waren neben Travertin zum Teil mit einem elfenbeinweißem Linoleum ausgelegt, dessen Farbton van der Rohe speziell für den Bau entworfen hatte . Das Wohnzimmer wurde zudem durch einen quadratischen Teppich aus Naturwolle zoniert. Eine gezielt auf einem viereckigen Sockel platzierte Büste von Lehmbruck dient dabei als inszenierter Blickpunkt. In die eleganten Räume stellte Mies behutsam einige seiner Barcelona-Sessel und Hocker sowie weitere neu entworfene Sessel: mit echtem Schweinsleder oder weißem Velin überzogene und neu bepolsterte MR-Stühle, die sogenannten „Tugendhat-Sessel“. Ein weiterer Klassiker: der Glastisch mit verchromter Kreuzstütze aus Stahlstangen.

 

Geschichte 

Das Haus wurde von dem Brünner Textilindustriellen Fritz Tugendhat und seiner Frau Grete (1903–1970) bei Ludwig Mies van der Rohe in Auftrag gegeben. Grete Tugendhat, geschiedene Weiss, geborene Löw-Beer, hatte das große Grundstück anlässlich ihrer Hochzeit 1928 von ihren Eltern, der alteingesessenen Industriellenfamilie Löw-Beer, geschenkt erhalten. Ende Dezember 1928 legte Mies dem Ehepaar die ersten Entwürfe vor.

„Ich habe mir immer ein geräumiges, modernes Haus mit klaren einfachen Formen gewünscht. Und mein Mann war geradezu entsetzt von Zimmern, die bis an die Decke mit Figürchen und Zierdecken vollgestopft waren.“, begründete Grete Tugendhat später die Architektenwahl. Allerdings hätte ihr ein viel kleineres Haus ausgereicht.

„Es war der seltene Fall einer völligen Übereinstimmung zwischen Bauherrn und dem Architekten.“, so die Tochter des Bauherrn, die in Wien lebende Kunsthistorikerin Daniela Hammer-Tugendhat. Die Kosten des mit 1.250 Quadratmetern Nutzfläche riesigen Hauses waren enorm. Allein für den Preis der Onyx-Wand hätte man damals ein ganzes Einfamilienhaus errichten können.

Im Jahre 1938 wurde das Sudetenland vom Deutschen Reich annektiert und daher traf die jüdische Familie Tugendhat im gleichen Jahr die für ihr Überleben wichtige Entscheidung, die Tschechoslowakei zu verlassen, da der Aufenthalt dort für sie gefährlich wurde. 1939 wurde Brünn vom NS-Regime besetzt und gehörte bis 1945 zum Reichsprotektorat Böhmen und Mähren. Am 4. Oktober 1939 wurde das Haus für den Bedarf der Gestapo formell beschlagnahmt und 1942 als Besitz des Großdeutschen Reiches eingetragen. Es wurde zeitweise von Flugzeugkonstrukteur Willy Messerschmitt bewohnt und mit Einbau massiver Zwischenwände als Konstruktionsbüro genutzt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee sollen russische Soldaten Ochsen am offenen Feuer vor der berühmten Onyx-Wand gebraten haben und die Räume als Pferdestall genutzt haben. Tschechische Behörden verwandelten das leerstehende und leicht beschädigte Haus später in die orthopädische Abteilung des benachbarten Kinderkrankenhauses. Das legendäre Wohnzimmer mit dem Panoramablick in den Garten und über die ganze Stadt wurde eine Turnhalle, es wurden Turngeräte entlang der Wände montiert.

In den 1960er Jahren begann sich ein Teil der Brünner Kulturszene für eine würdigere Nutzung dieses außergewöhnlichen Baudenkmales einzusetzen, insbesondere für seine Öffnung für Besucher. Auf dasselbe Ziel richtete sich auch eine nachdrückliche Initiative des Architekten František Kalivoda, der Ende der 1960er Jahre eine denkmalpflegerische Wiederherstellung der Villa durchzusetzen versuchte. Seine Bemühungen wurden erst in der ersten Hälfte der 1980er Jahre teilweise erfüllt, als das Bauwerk wieder als Repräsentationsraum in Betrieb genommen wurde. Nach der damals erfolgten Rekonstruktion waren allerdings viele Originalteile verloren: Fast alle Holzeinbauten wurden erneuert und sämtliche Möbel ersetzt; die Bäder sind fast gänzlich nicht im Originalzustand. Obwohl viele Persönlichkeiten der Brünner Kultur eine Nutzungsänderung der Villa gleich nach dem November 1989 forderten, gelang dies teilweise erst 1994.
1992 fand in der Villa Tugendhat das Gipfeltreffen statt, bei dem der Vertrag über die Teilung der Tschechoslowakei unterzeichnet wurde. Durch einen Beschluss des Brünner Stadtrates wurde die Villa dem Museum der Stadt Brünn zur Nutzung übergeben und seit dem 1. Juli 1994 als Denkmal der modernen Architektur in Brünn der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wegen seines außerordentlichen künstlerischen Wertes wurde das Haus Tugendhat im August 1995 zu einem Nationalen Kulturdenkmal erklärt. Anstrengungen, das Haus den rechtmäßigen Eigentümern zurückzuerstatten, wurden nicht unternommen.

Die Villa Tugendhat wurde 2001 in die UNESCO-Welterbeliste als Denkmal moderner Architektur aufgenommen. Sie steht heute wieder Besuchern offen. Die Erben haben 2007 – nach eigenem Bekunden aus Sorge um den schlechten baulichen Zustand der Villa – die Wiederherstellung des Gebäudes beantragt. Im Juni 2010 wurde bekanntgegeben, dass die Villa sachgerecht restauriert werden soll, wofür die Stadt Brünn 6 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird.

Quelle: Wikipedia

Fallingwater Haus von Frank Lloyd Wright

Fallingwater Haus von Frank Lloyd Wright


Fallingwater
Fallingwater, ursprünglich genannt Kaufmann-Haus nach seinem Besitzer und Auftraggeber Edgar J. Kaufmann, einem Warenhausbesitzer aus Pittsburgh, Pennsylvania, ist eines der berühmtesten Privathäuser des US-amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright. Es wurde zwischen 1935 und 1937 erbaut und gehört zu den bekanntesten Gebäuden in den Vereinigten Staaten. Neben der Villa Tugendhat, der Villa Savoye und dem Haus Schminke gehört es zu den wichtigsten Vertretern von Wohnhäusern der Moderne.

 

Lage 

Fallingwater liegt ungefähr 80 Kilometer südöstlich von Pittsburgh in den Allegheny Mountains.
Wenige Kilometer entfernt liegt im Ort Uniontown das ebenfalls von Frank Lloyd Wright entworfene Privathaus Kentuck Knob.

 

Geschichte 

Die Familie des Herrenkonfektionshändlers Kaufmann besaß etwas Land mit einigen Blockhütten neben einem kleinen Wasserfall. Als die Hütten so stark verfallen waren, dass an einen Neubau gedacht werden musste, nahm Edgar J. Kaufmann Kontakt mit Frank Lloyd Wright auf. Der Bauherr wünschte sich ein Gebäude mit Ausblick auf den Wasserfall.
Nach einer genauen Vermessung des Bauplatzes, die auch alle Bäume und zutage tretenden Felsen einbezog, schlug Wright jedoch vor, das Gebäude über dem Wasserfall zu errichten.
Nachdem er das Grundstück gesehen hatte, sagte Wright zu seinem Auftraggeber:

Vor meinem geistigen Auge hat Ihr Haus schon Gestalt angenommen – ganz im Einklang mit der Musik des Bachs.
Das Ergebnis schockte jedoch sowohl Kaufmann als auch das Architekturestablishment. Wright sagte zu Kaufmann:

Ich möchte, dass Sie mit dem Wasserfall leben, nicht, dass Sie ihn bloß anschauen. Er soll Bestandteil Ihres Lebens werden.
Erbaut 1935 bis 1937, war Fallingwater in der Zeit von 1937 bis 1963 das Wochenend- und Ferienhaus der Familie Kaufmann. 1964 wurde die Architekturikone zu einem Museum, das seither rund vier Millionen Besucher verzeichnete.

 

Architektur 


Wohnzimmer von der Küche aus gesehen

Bei diesem Gebäude übernahm Wright die Formensprache des Internationalen Stils, die bis dahin eher in sachlichen öffentlichen Bauten Verwendung fand und passte sie an die Bedürfnisse eines inmitten der Natur gelegenen privaten Wohnhauses an. Das Ergebnis ist ein besonders gelungenes Beispiel organischer Architektur: Das Haus befindet sich über einem Wasserfall, die Feuerstelle im Wohnraum besteht aus Felsen, die auf dem Grundstück gefunden wurden; einige Felsblöcke wurden an Ort und Stelle belassen, so dass sie leicht aus dem Fußboden herausragen. Ursprünglich wollte Wright diese Felsen auf das Niveau des Bodenbelags abtragen lassen; da hier aber einer der Lieblingsplätze der Kaufmanns zum Sonnenbaden gewesen war, bestand der Bauherr darauf, die Steine unversehrt zu integrieren. Die Steinfußböden sind gewachst, während der Boden der Feuerstelle unbehandelt gelassen wurde, was den Eindruck trockener Felsen erzeugt, die aus einem Bach herausragen.

Der kleine Fluss, den man überall im Gebäude hören kann, die direkte Umgebung, die Wände aus Stein, der am Ort gewonnen wurde und die freitragenden Terrassen harmonieren miteinander und setzen so Wrights Absicht um, „organischere“ Gebäude zu errichten, die besser in ihr natürliches Umfeld integriert sind. Der Entwurf betont durch breite Fensterflächen und umlaufende Balkone die Nähe zur Natur. Obwohl der Wasserfall im Gebäude zu hören ist, kann man ihn nur sehen, wenn man nach außen tritt. Hierzu wurde eine Treppe angelegt, die vom Wohnzimmer nach unten bis zum Niveau des Gewässers führt.

Die komplexe horizontale Schichtung des Baukörpers wird durch die hellen Betonbrüstungen der Terrassen und überkragenden Dächer betont, die sich um einen zentralen Kubus aus Naturstein gruppieren, der jedoch immer wieder unterbrochen und gegliedert wird. Der Haupteingang des Gebäudes, der jedoch von Wright nicht eindeutig als solcher bezeichnet worden war, befindet sich relativ klein und unscheinbar in einer Ecke. Die vom Architekten vorgesehene Schauseite liegt dem Eingang gegenüber und ist diejenige, die auch auf den bekannten Fotos gezeigt wird: flussaufwärts gesehen, mit dem Wasserfall im Vordergrund.

Am Hang über dem Hauptgebäude und mit diesem durch eine überdachte Treppe verbunden, befindet sich ein Gästehaus mit Garage und einer Wohnung für Bedienstete, das mit derselben Qualität der Baumaterialien und der gleichen Liebe zum Detail errichtet wurde.

 

Baustatische Probleme 


Freitragender Balkon

Der Baukörper von Fallingwater weist eine Anzahl auskragender Balkone aus Stahlbeton auf, die von Anfang an Probleme verursachten. Vor allem bei den Balkonen vor dem Wohnraum und im ersten Geschoss fielen noch während der Bauzeit deutliche Absenkungen auf. Nachforschungen aus Anlass der im Jahre 2002 vollendeten Restaurierungsarbeiten ergaben, dass die ursprünglichen statischen Berechnungen unzureichend und im Ergebnis die Bewehrung so stark unterdimensioniert war, dass die Balkone noch nicht einmal ihr eigenes Gewicht hätten tragen können. Der Bauunternehmer, selbst Ingenieur, empfahl nach eigenen Berechnungen, die Bewehrung zu verstärken. Der Vorschlag wurde jedoch von Wright zurückgewiesen und Kaufmann folgte seinem Rat. Trotzdem verdoppelte der Bauunternehmer im Stillen die Menge an Bewehrungsstahl, was zwar immer noch nicht genügte, wahrscheinlich aber den Bau vor dem Einsturz bewahrte. Bei der Restaurierung im Jahr 2002 wurden temporäre Stützen eingezogen und nach dem punktuellen Entfernen des Bodens der Bewehrungsstahl nachgespannt.

Quelle: Wikipedia

Die Villa Savoye

Villa Savoye


Villa Savoye
Die Villa Savoye, manchmal auch Villa les Heures Claires genannt, wurde von Le Corbusier entworfen und von 1928 bis 1931 fertiggestellt.

 

Lage und Umgebung 

Die Villa liegt in dem kleinen Ort Poissy-sur-Seine in der Nähe von Paris auf einem großen Grundstück am Stadtrand. Adresse: Chemin de Villiers 8, Poissy, Departement 78 (Yvelines).

 

Architektur 

Das Haus liegt – hochgelegen – auf einer Wiese, umschlossen von Laubwäldern. Unter den Säulen im Erdgeschoss liegen die Vorhalle, Dienstbotenräume und die Garage. Der Eingang liegt in der Hauptachse unter den Säulen. Eine sanft ansteigende Rampe (architektonische Promenade) führt im Innern in den ersten Stock zu den Wohnräumen. Diese öffnen sich über Glasschiebewände zum Terrassengarten. Die Krönung des Dachgartens bildet das Solarium, dessen geschwungener Wandschirm vor Wind schützt und mit seiner Kurve die Gesamtarchitektur bereichert.

Neben der Villa Tugendhat, Fallingwater und dem Haus Schminke gehört die Villa Savoye zu den wichtigsten Vertretern von Wohnhäusern der Moderne.
Die Villa Savoye ist die konsequente Umsetzung der Formensprache Le Corbusiers aus seinen „fünf Punkten für eine neue Architektur“:

  1. Das Haus auf Stützen (Pilotis)
  2. Der Dachgarten
  3. Der freie Grundriss
  4. Das lange Fenster (Fensterband)
  5. Die freie Fassade


Quelle: Wikipedia

Bauhaus Architektur

Bauhaus Architektur

Allgemeines

Architektur Buchempfehlung (en)

Das Bauhaus entstand in Weimar durch die Vereinigung der Kunstschule in Weimar mit der 1907 von Henry van de Velde gegründeten Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar. Sie wurde zum direkten Vorläufer des Bauhauses, das dann in van de Veldes Schulgebäuden seine Arbeit aufnahm. 1925 erfolgte der Umzug nach Dessau – ab 1926 im Gebäude des Bauhauses Dessau. 1932 musste das Bauhaus nach Berlin umziehen und wurde 1933 geschlossen.

Der Einfluss des Bauhauses war so bedeutend, dass umgangssprachlich der Begriff Bauhaus oft auch mit der Moderne in Architektur und Design gleichgesetzt wird. Kunstgeschichtlich ist es jedoch problematisch, den Bauhausstil und die Entwicklungen in Deutschland isoliert zu betrachten und Bauhaus als Stilbegriff, als Architekturstil oder Möbelstil, zu verwenden. Die Entwürfe und Arbeiten von Lehrern und Schülern am Bauhaus werden daher als Teil von länderübergreifenden, längerfristigen Strömungen gesehen und unter Begriffen wie Funktionalismus, Klassische Moderne, Neue Sachlichkeit, Internationaler Stil, Neues Bauen eingeordnet.

Im Bauhaus wurden die traditionell getrennten Bereiche der Bildenden Kunst, der Angewandten Kunst und der Darstellenden Kunst auf der Grundlage des Konzeptes miteinander verbunden, was wiederum starke Ausstrahlung auf Malerei, Darstellende Kunst und Musik hatte.

Grundgedanke 

Rekonstruierte Fassade des Bauhauses Dessau
Computermodell des Sessels „Wassily“ von Marcel Breuer
Das Bauhaus-Programm
Die ursprünglichen Intentionen von Henry van de Velde und Walter Gropius waren, die Kunst von der Industrialisierung zu emanzipieren und das Kunsthandwerk wieder zu beleben. Damit war ein Gegenentwurf zu der Ästhetik des Historismus gemeint, in welcher kunsthandwerklich entwickelte Ornamente durch industrielle Massenproduktion seriell kopiert wurden. Mit dem Begriff „Kunst“ wurde nicht die damalige Avantgarde bezeichnet, sondern die Formensprache der zeitgenössischen Entwerfer für die Produktion im Stil vergangener Epochen. Mit der Rückbesinnung auf das Handwerk war die gestalterische Intention verbunden, nicht vergangene, handwerklich entwickelte Stile industriell reproduzieren zu wollen, sondern experimentell und manuell eine neue Formensprache zu entwickeln, die dem industriellen Herstellungsprozess gerecht wird.
Ein Leitbild des Bauhauses war die Architektur als Gesamtkunstwerk mit den anderen Künsten zu verbinden. Deshalb verkündete das Bauhaus im Gründungsmanifest von 1919 auch: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau“. Im Laufe der Entwicklung resultiert jedoch besonders das heutige Industrie- und Grafikdesign aus diesen Ideen. In der Architektur hat sich das modulare Bauen nicht nur bei Industrieanlagen, sondern auch bei der Schaffung günstigen Wohnraums zum Beispiel in Satellitenstädten von Megametropolen durchgesetzt.

Das „Staatliche Bauhaus“ war vom Gründer Walter Gropius als eine Arbeitsgemeinschaft gedacht, in der die Unterscheidung zwischen Künstler und Handwerker aufgehoben werden sollte. Durch ihr Schaffen wollten die Mitarbeiter des Bauhauses gesellschaftliche Unterschiede beseitigen und zum Verständnis zwischen den Völkern beitragen. In Intention und Ergebnissen bestanden damit vielfältige Ähnlichkeiten und Verbindungen mit dem 1907 gegründeten Deutschen Werkbund, dessen Mitglied Walter Gropius bis 1933 war.
„Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! […] Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! […] Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers.“
Gropius in seinem Bauhaus-Manifest

Geschichte 

Vorgeschichte 

Vorgängerorganisation für das Bauhaus war das im Jahre 1902 von Henry van de Velde begründete „Kunstgewerbliche Seminar“ und das etwas später als Lehranstalt konzipierte „Kunstgewerbliche Institut“,[1] das seinen Lehrbetrieb im Jahr 1907 aufnahm. Unstrittig ist, dass bereits van de Velde eine erhebliche Anzahl jener Methoden und Prinzipien etablierte, für die das spätere Bauhaus berühmt geworden ist.[2]

1919 bis 1925 – Weimar 

Das Staatliche Bauhaus in Weimar entstand am 12. April 1919 aus einer Vereinigung der Großherzoglich Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar und der 1915 aufgelösten Kunstgewerbeschule Weimar.[3]
Foyer des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität Weimar
Als Lehrer konnte Gropius bedeutende Künstler wie Lyonel Feininger, Johannes Itten, Josef Albers, Paul Klee (ab 1921), Wassily Kandinsky (ab 1922) und Oskar Schlemmer (ab 1921) für das Bauhaus gewinnen. Die Lehre am Bauhaus bestand aus dem Vorkurs und der Arbeit in den Werkstätten. Die Werkstätten wurden von den Künstlern, die sich Meister der Form nannten und den Handwerksmeistern geleitet. Anfangs mischten sich romantische Rückwendung in vorindustrielle Produktionsweisen mit modernen gestalterischen Ansätzen. Projekte des Bauhauses, wie das „Haus Sommerfeld“ waren in dieser Phase noch sehr expressionistisch geprägt. 1923 kam der Konstruktivist László Moholy-Nagy als Nachfolger des Malers Johannes Itten, der für ganzheitliche lebensreformerische Ideen stand. Beispielhaft, und für die Ausbildung an Kunst- und Designschulen in aller Welt bis heute prägend, ist der gemeinsame Vorkurs, bei dem Wert auf eine vielseitige und umfassende Ausbildung der Schüler gelegt wurde. Das Musterhaus „Am Horn“ in Weimar wurde 1923 das erste Projekt, das konsequent in Architektur und Einrichtung von der Neuen Sachlichkeit, wie sie insbesondere die niederländische Richtung „De Stijl“ vorgab, geprägt war. In der Öffentlichkeit galten diese Bauten als „kalt“, „karg“ und „maschinell“.

In der Zeit der Weimarer Republik galten Lehrer, Schüler und Bewunderer des Bauhauses als „links“ und „internationalistisch“. Politisch rechte Parteien lehnten das Bauhaus von Anfang an ab. Nachdem sich die Machtverhältnisse nach der Landtagswahl in Thüringen im Februar 1924 geändert hatten, kürzte die Regierung unter Richard Leutheußer (DVP) den Etat um 50 %. Daraufhin boten sich andere Städte den Lehrern und Schülern als neue Standorte an. Finanziell und politisch von der Thüringer Regierung unter Druck gesetzt, beschloss der Meisterrat 1925 den Umzug nach Dessau. Dort bot der Flugzeugbauer Hugo Junkers eine Förderung, zudem herrschte in dieser Industriestadt eine stabile sozialdemokratisch und liberal orientierte Mehrheit. Das Weimarer Bauhaus wurde schließlich 1925 aufgelöst.

1925 bis 1932 – Dessau 

Bauhausgebäude Dessau, Atelierflügel
Hauptartikel: Bauhaus Dessau
 
1925 erfolgte der Umzug nach Dessau. Dort entstehen die ersten Möbel aus dem neuartigen Material Stahlrohr und – von Marcel Breuer (der die Rechte am „Freischwinger“ besitzt), Mart Stam und Ludwig Mies van der Rohe entworfen – die ersten Freischwinger. Die Zusammenarbeit mit der Industrie begann.
Am 4. Dezember 1926 wurde das neue, von Walter Gropius entworfene Bauhausgebäude eingeweiht. Der vollständig verglaste Werkstattflügel zur Straßenseite beeindruckte besonders, ebenso die gleichzeitig errichteten und ebenfalls von Gropius entworfenen „Meisterhäuser“, die als Wohnhäuser fungierten und wie das Bauhausgebäude konsequent und mustergültig die entwickelten Vorstellungen von Wohnen und Arbeiten vereinten.

Am 1. April 1928 trat Gropius als Direktor zurück. Auf seinen Vorschlag wurde der Schweizer Architekt Hannes Meyer neuer Direktor, der für das Bauhaus nicht nur die Devise „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ ausgab, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Industrie intensivierte und eine Konzentration auf das Fach Architektur bewirkte.[4] Meyer blieb bis zu seiner fristlosen Entlassung durch den Oberbürgermeister von Dessau am 1. August 1930 Direktor.[5]
Von 1930 bis 1933 leitete der Architekt Ludwig Mies van der Rohe das Bauhaus. Am 19. Juli 1933 löste sich das Bauhaus auf. Viele seiner Mitglieder emigrierten und trugen so zur internationalen Verbreitung der Ideen des Bauhauses bei.
1945 wurde das Gebäude des Bauhauses in Dessau teilweise zerstört. Es wurde erst 1976 rekonstruiert.

1932 bis 1933 – Berlin 

Berliner Gedenktafel am Haus Birkbuschstraße 49, in Berlin-Lankwitz
1931 gewann die NSDAP die Gemeinderatswahlen in Dessau. 1932 musste das Bauhaus zum zweiten Mal umziehen, diesmal nach Berlin-Lankwitz; aber schon kurze Zeit später, 1933, wurde die Institution von den Nationalsozialisten endgültig zur Selbstauflösung gezwungen.

Nachwirkung 

Einige der Protagonisten des Bauhauses, wie Josef Albers, Walter Gropius, László Moholy-Nagy und Ludwig Mies van der Rohe, emigrierten in der Folgezeit in die USA, wo – mit einem besonderen Schwerpunkt beim Black Mountain College – bald schon der Einfluss der Bauhaus-Lehr- und Entwurfskonzeption deutlich wird. Besonders in der Architektur, aber auch im Produkt- und Kommunikationsdesign, setzten sich Methoden und Lehrsätze des Bauhauses rasch durch.

László Moholy-Nagy selbst führte das Konzept des Bauhauses ab 1937 im amerikanischen Exil als New Bauhaus in Chicago weiter. Ursprünglich sollte Walter Gropius dessen Direktor werden, dieser war jedoch einem Ruf als Professor für „Graduate School of Design“ der Harvard University gefolgt und empfahl daraufhin Moholy-Nagy.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstand 1953 in Ulm die Hochschule für Gestaltung (HfG Ulm), die zunächst von dem Bauhausabsolventen Max Bill geleitet und nach dem Vorbild des Bauhauses konzipiert wurde und einen ähnlichen sachlichen Stil weiterführte und unter anderem die neuen Einflüsse der Schweizer Typografie in ihre Akzidenzen und Grafiken einband.
Erst Anfang der 1970er-Jahre kamen eine Reihe von Möbeln und Gebrauchsobjekten als lizenzierte Reeditionen auf den Markt, die bis heute die Vorstellung eines einheitlichen Bauhausstils prägen.
1996 wurde das Bauhaus-Gebäude in Dessau, das seit 1986 vom „Bauhaus Dessau – Zentrum für Gestaltung“ genutzt wurde, in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Es ist heute Sitz der 1994 gegründeten Stiftung Bauhaus Dessau.

Quelle: Wikipedia